Muskel- und Sehnen erkrankungen
Muskel- und Sehnenerkrankungen bei Hunden sind häufige Probleme, die sowohl durch Verletzungen als auch durch degenerative Veränderungen verursacht werden können. Diese Erkrankungen betreffen die Muskulatur und die Sehnen, die für die Bewegung und Stabilität des Bewegungsapparates entscheidend sind. Sie können Schmerzen, Bewegungseinschränkungen und eine verminderte Lebensqualität zur Folge haben.
Zu den häufigsten Muskel- und Sehnenerkrankungen zählen Achillessehnenverletzungen, Tendovaginitis, Muskelatrophie, Myogelosen (Muskelverhärtungen), Muskelzerrungen, Kontusionen (Prellungen) und Biceps Brachii-Sehnenverletzungen.
Eine Achillessehnenverletzung ist eine der häufigsten Sehnenverletzungen bei Hunden und kann erhebliche Schmerzen sowie Bewegungseinschränkungen verursachen. Besonders große Rassen sind oft betroffen.
Tendovaginitis, eine Entzündung der Sehnenscheide, tritt häufig bei aktiven Hunden auf.
Muskelatrophie beschreibt den Verlust von Muskelmasse, der oft durch Inaktivität, beispielsweise nach einer Operation mit anschließender langer Ruhigstellung oder Verletzung, bedingt ist. Diese Erkrankung kann alle Rassen betreffen, ist jedoch besonders häufig bei älteren Hunden oder solchen mit Gelenkproblemen anzutreffen.
Myogelosen entstehen durch Überlastung oder Fehlbelastung der Muskulatur und sind vor allem bei aktiven Hunden wie Sport- oder Arbeitshunden zu beobachten.
Muskelzerrungen sind Überdehnungen oder Risse von Muskelfasern, die schmerzhafte Bewegungseinschränkungen zur Folge haben können. sie treten häufig bei sportlichen Hunden auf.
Kontusionen entstehen durch stumpfe Gewalt und können Blutergüsse sowie Schwellungen verursachen. sie betreffen in der Regel alle Rassen, insbesondere solche, die aktiv im Spiel oder Sport sind.
Eine weitere relevante Erkrankung ist die Biceps Brachii-Sehnenverletzung, die Schmerzen im Vorderbein verursacht und häufig bei großen und aktiven Hunderassen vorkommt.
In der Hundephysiotherapie werden verschiedene Methoden eingesetzt, um diese Erkrankungen zu behandeln. Dazu gehören manuelle Therapie zur Linderung von Verspannungen, Dehnungs- und Kräftigungsübungen zur Verbesserung der Flexibilität und Stabilität sowie Wärme- und Kältetherapie zur Schmerzlinderung. Hydrotherapie bietet eine schonende Möglichkeit zur Mobilisation ohne übermäßige Belastung für Gelenke und Muskeln. Propriozeptives Training fördert das Körperbewusstsein des Hundes und verbessert das Gleichgewicht.
Diese Erkrankungen kann durch genetische Faktoren, Aktivitätslevel und Lebensstil des Hundes beeinflusst werden. Regelmäßige tierärztliche Untersuchungen sowie präventive Maßnahmen wie gezielte Bewegung und Physiotherapie sind entscheidend, um das Risiko für diese Erkrankungen zu minimieren.
Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung können dazu beitragen, die Lebensqualität der betroffenen Hunde erheblich zu verbessern und ihnen ein aktives Leben zu ermöglichen