Grundlagen & Vergleich der Trainingsmethoden

Propriozeptives Training

Was ist propriozeptives Training?

Propriozeptives Training bezieht sich auf aktive Übungen, die darauf abzielen, das Körperbewusstsein und die Wahrnehmung der eigenen Körperposition im Raum zu verbessern. Es fördert die Fähigkeit des Hundes, seine Bewegungen präzise zu steuern und das Gleichgewicht zu halten. Propriozeption ist die Wahrnehmung von Körperbewegungen und -positionen durch Rezeptoren in Muskeln, Sehnen und Gelenken.

Wie wirkt es?

Diese Übungen aktivieren die Rezeptoren im Körper, was zu einer verbesserten Koordination und Stabilität führt. Das Training kann helfen, Verletzungen vorzubeugen, indem es die Muskulatur stärkt und das Gleichgewicht verbessert.

Aufgaben des propriozeptiven Trainings

  • Verbesserung der Balance: Hunde lernen, ihr Gleichgewicht besser zu halten, was besonders wichtig für ältere oder verletzte Tiere ist.
  • Steigerung der Koordination: Durch gezielte Bewegungsübungen wird die Koordination zwischen verschiedenen Muskelgruppen gefördert.
  • Verletzungsprophylaxe: Ein gut entwickeltes Körperbewusstsein kann dazu beitragen, Verletzungen während des Spiels oder bei sportlichen Aktivitäten zu vermeiden.

Für welche Hunde ist es geeignet ?

  • Hunde mit Gleichgewichtsstörungen
  • Hunde in der Rehabilitation nach Verletzungen oder Operationen Ältere Hunde zur Verbesserung der Stabilität, die aktive Übungen ausführen können

Isometrische Übungen

Was sind isometrische Übungen?

Isometrische Übungen sind eine Form des Krafttrainings, bei dem die Muskulatur angespannt wird, ohne dass eine Bewegung stattfindet. Der Hund hält eine bestimmte Position für einen bestimmten Zeitraum, wodurch die Muskulatur gestärkt wird. Dadurch findet eine Muskelstärkung ohne Gelenkbelastung statt. 

Wie wirken Isometrische Übungen ?

Bei isometrischen Übungen werden nicht nur die Zielmuskeln aktiviert, sondern auch die umliegenden Muskelgruppen. Dies fördert und aktiviert

die Koordination und Stabilität der gesamten Muskulatur und verbessert die funktionelle Beweglichkeit, indem die komplette Muskelkette beansprucht wird.

    Aufgaben isometrischer Übungen

    • Muskelstärkung: Sie fördern den Aufbau von Muskelmasse und Kraft.
    • Gelenkschutz: Da keine Bewegung stattfindet, werden die Gelenke geschont.
    • Stabilität: Isometrisches Training trägt zur Verbesserung der Stabilität bei Bewegungen bei.

    Für welche Hunde ist es geeignet ?

    • Hunde mit Muskelabbau oder -schwäche
    • Hunde in der Rehabilitation nach Verletzungen
    • Sporthunde zur gezielten Kräftigung bestimmter Muskelgruppen

    Taktiles sensomotorisches Training

    Was ist taktiles sensomotorisches Training?

    Taktiles sensomotorisches Training umfasst Übungen, die darauf abzielen, die taktile Wahrnehmung (Berührungssinn) des Hundes zu schulen. Dabei werden verschiedene Oberflächen und Materialien verwendet, um den Hund dazu zu bringen, seine Pfoten und seinen Körper auf unterschiedliche Weise zu nutzen.

    Wie wirkt es?

    Durch das Erforschen unterschiedlicher Texturen und Oberflächen lernt der Hund nicht nur seine Umgebung besser wahrzunehmen, sondern auch seine Bewegungen anzupassen. Dies fördert sowohl das körperliche als auch das geistige Wohlbefinden.

    Aufgaben des taktilen sensomotorischen Trainings

    • Sensibilisierung: Die taktile Wahrnehmung wird geschult, was für das allgemeine Bewegungsverhalten wichtig ist.
    • Koordination: Der Hund lernt besser mit unterschiedlichen Untergründen umzugehen und seine Bewegungen entsprechend anzupassen.
    • Stressabbau: Solche Übungen können beruhigend wirken und helfen dabei, Stress abzubauen.

    Für welche Hunde ist es geeignet ?

    • Welpen zur Förderung der sensorischen Entwicklung
    • Hunde mit Angst oder Unsicherheiten gegenüber neuen Oberflächen
    • Ältere Hunde zur Stimulation der Sinne

     

    FIIT Training (Functional Integrated Interval Training)

    Was ist FIIT Training?

    FIIT steht für Functional Integrated Interval Training. Es handelt sich um ein funktionelles Trainingskonzept, das Intervalltraining mit

    funktionellen Bewegungsabläufen kombiniert. Ziel ist es, sowohl Kraft als auch Ausdauer in einem abwechslungsreichen Format zu fördern.

    Wie wirkt es?

    FIIT-Training nutzt kurze intensive Übungsintervalle gefolgt von Erholungsphasen. Diese Methode steigert nicht nur die körperliche Fitness des Hundes, sondern verbessert auch dessen allgemeine Leistungsfähigkeit durch funktionelle Bewegungen.

    Aufgaben des FIIT Trainings

    • Kraftaufbau: Durch gezielte Übungen wird die Muskulatur gestärkt.
    • Ausdauersteigerung: Die Intervallstruktur fördert sowohl anaerobe als auch aerobe Fitness.
    • Funktionalität: Das Training zielt darauf ab, alltägliche Bewegungsabläufe zu verbessern und den Hund auf verschiedene Aktivitäten vorzubereiten.

    Insgesamt bieten diese verschiedenen Trainingsmethoden eine umfassende Herangehensweise zur Förderung der Gesundheit und Fitness Ihres Hundes. Sie tragen dazu bei, Verletzungen vorzubeugen und das allgemeine Wohlbefinden zu steigern.

    Noch einmal die Unterschiede im Überblick:

    Fokus:

    • Propriozeptives Training legt den Schwerpunkt auf das Gleichgewicht.
    • Isometrische Übungen konzentrieren sich auf Kraftaufbau ohne Bewegung.
    • Taktiles sensomotorisches Training zielt darauf ab, die sensorischen Fähigkeiten zu schulen.

    Anwendung:

    • Propriozeptives Training wird oft in Kombination mit anderen Übungen durchgeführt.
    • Isometrische Übungen können isoliert oder in ein umfassenderes Programm integriert werden.
    • Taktiles sensomotorisches Training ist besonders nützlich für Hunde mit sensorischen Defiziten oder zur Stressreduktion.