Blutegeltherapie
Definition der Blutegeltherapie
Die Blutegeltherapie ist eine Form der Naturheilkunde, bei der lebende Blutegel auf bestimmte Körperstellen des Hundes gesetzt werden. Die Egel saugen das Blut des Tieres und geben dabei ihren Speichel ab, der eine Vielzahl von bioaktiven Stoffen enthält. Diese Stoffe wirken entzündungshemmend, schmerzlindernd und fördern die Heilung von Gewebe.
Die Therapie wird häufig in Kombination mit anderen physiotherapeutischen Maßnahmen eingesetzt, um optimale Ergebnisse zu erzielen.
Wirkungsweise der Blutegeltherapie
- Bioaktive Substanzen: Der Speichel von Blutegeln enthält über 100 verschiedene bioaktive Substanzen, darunter Antikoagulanzien wie Hirudin, die die Blutgerinnung hemmen und die Blutzirkulation verbessern. Dies führt zu einer besseren Sauerstoffversorgung des Gewebes.
- Entzündungshemmende Effekte: Die im Speichel enthaltenen entzündungshemmenden Stoffe reduzieren Schwellungen und Schmerzen, indem sie die Aktivität von Entzündungsmediatoren hemmen.
- Schmerzlinderung: Durch die Verbesserung der Blutzirkulation und die Freisetzung schmerzlindernder Substanzen kann die Therapie akute sowie chronische Schmerzen signifikant reduzieren.
- Stimulation des Immunsystems: Die Therapie kann auch das Immunsystem anregen, was zur schnelleren Heilung von Verletzungen oder Erkrankungen beiträgt.
Indikationen für die Blutegeltherapie (ab 5kg/ Körpergewicht)
- Gelenkerkrankungen: Besonders bei Arthrose oder Arthritis zeigt die Therapie positive Effekte durch Schmerzlinderung und Verbesserung der Beweglichkeit.
- Postoperative Rehabilitation: Nach chirurgischen Eingriffen kann die Therapie helfen, den Heilungsprozess zu beschleunigen und Schmerzen zu lindern.
- Entzündliche Erkrankungen: Bei Entzündungen im Bewegungsapparat oder Weichteilbereich kann die Therapie zur Linderung von Symptomen beitragen.
- Durchblutungsstörungen: Die blutverdünnenden Eigenschaften des Speichels fördern die Blutzirkulation und können somit auch bei Durchblutungsstörungen hilfreich sein.
- Weichteilverletzungen: Bei Zerrungen oder Prellungen kann die Therapie dazu beitragen, Schwellungen zu reduzieren und den Heilungsprozess zu unterstützen.
Kontraindikationen
- Gerinnungsstörungen: Hunde mit Gerinnungsstörungen oder solche, die blutverdünnende Medikamente einnehmen (wie z.B. Warfarin), sollten nicht mit dieser Therapie behandelt werden. Die Anwendung könnte das Risiko für schwerwiegende Komplikationen erhöhen.
- Akute Infektionen: Bei akuten Infektionen sollte die Anwendung vermieden werden, da sie den Heilungsprozess stören könnte.
- Schwangerschaft: Bei trächtigen Hunden sollte vor der Anwendung Rücksprache mit einem Tierarzt gehalten werden.
Vorteile der Blutegeltherapie
- Schmerzlindernde Wirkung
- Förderung der Wundheilung
- Nicht-invasive Methode
- Verbesserung der Lebensqualität
- Individuelle Anpassbarkeit
- Langfristige Effekte
- Unterstützung des Stoffwechsels
Wichtige Hinweise für Hundehalter nach der Behandlung Nach einer Sitzung mit Blutegeln ist es wichtig, dass Hundehalter einige Punkte beachten:
Es ist normal, dass es bis zu 24 Stunden nach dem Entfernen der Egel zu Nachblutungen kommen kann. Dies geschieht aufgrund des Antikoagulans im Speichel des Egels, das weiterhin wirkt und das Gerinnungsverhalten des Blutes beeinflusst. Der Körper versucht in dieser Zeit alles „Unnötige“ aus dem System zu entfernen – einschließlich überschüssiger Flüssigkeit und möglicherweise auch kleinerer Verunreinigungen an den Einstichstellen.
Lassen Sie sich nicht erschrecken: Wenn Ihr Hund nach dem Entfernen der Egel leicht blutet oder eine kleine Menge Flüssigkeit austritt, ist dies in den meisten Fällen unbedenklich. Achten Sie jedoch darauf, dass es nicht übermäßig stark ist oder länger als 24 Stunden anhält.
Überwachen Sie den Zustand Ihres Hundes:
Achten Sie auf Anzeichen von Unwohlsein oder ungewöhnlichem Verhalten nach der Behandlung. Sollten Sie Bedenken haben oder wenn Ihr Hund Anzeichen einer Infektion zeigt (z.B. Rötung, Schwellung oder Fieber), suchen Sie bitte Ihren Physiotherapeut oder Tierarzt auf.
Um sicherzustellen, dass Sie im Notfall richtig handeln können und wissen, wie man Wunden korrekt versorgt, lade ich Sie ein, an unserem Erste-Hilfe-Seminar teilzunehmen.
Dort lernen Sie unter anderem das korrekte Anlegen von Wundverbänden sowie weitere wichtige Maßnahmen zur Erstversorgung Ihres Hundes im Falle eines Notfalls.
Diese strukturierte Vorgehensweise gewährleistet eine sichere Anwendung und maximiert den therapeutischen Nutzen für Ihren Hund.